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Zu einer Zeit, in der ich sehr allein war, so ohne einen Menschen,
schaffte ich mir ein Schwein an, das ich Monika nannte.
Ich stellte es auf meinem Balkon unter und fütterte es mit Abfällen,
die ich aus den Mülleimern kramte.
Das Tier fraß auch jeden Dreck, machte aber gleichzeitig so viel Mist,
daß es schon nach wenigen Wochen bis zum Hals
in der eigenen Jauche steckte.
Um es vor dem Ertrinken zu retten, setzte ich einen Sessel
mittenrein und band die Sau mit Stricken daruaf fest.
Um den Mist nun los zu werden, wandte ich mich mit einer Zeitungsanzeige and die Kleingärtner der Umgebung.
Das Interesse dieser Menschen an echtem Schweinedung
war riesengroß, und schon am nächsten Tag standen sie
in Schlangen unter meinem Balkon. die Jauche floß in Strömen -
und manche wollten sogar was dafür bezahlen.
Irgendwie sprach sich das auch herum, die Leute grüßten mich
wesentlich freundlicher als sonst -
ich wurde jetzt geachtet als ein Mann, der es versteht,
aus Scheiße Geld zu machen.
Einmal, es war Sommer, die Sau saß draußen breitbeinig in ihrem Sessel und sonnte sich, da hörte ich sie plötzlich
aufgeregt grunzen. Ich riss die Balkontür auf und sah noch,
wie sich Frau Klotzkes widerlicher Köter an ihr zu schaffen
machte. Als ich mich dazwischen werfen wollte, wurde der
Hund plötzlich an einem Bindfaden hochgezogen, und auf dem Balkon
über mir sang ein Haufen frühreifer Kinder:" Eene, meene, mackel,
die Sau machts's mit nem Dackel.
durch diese unfreuliche Erlebnis fühlte ich mich noch
enger an Monika gebunden, und ich nahm ihren ersten Geburtstag
als Anlass für eine kleine interne Feier. Es machte ihr auch sichtlich Freude,
sich vorn und hinten von mir bedienen zu lassen. Abends zündete ich eine Kerze an, stellte ihr einen Eimer billigen Fusel hin, mir selbst eine Flasche Schnaps,
und gemeinsam soffen wior eine Weile vor uns hin,
und ich erzählte ihr was von mir.
Um unserem Fest nun einen besonderen Pfiff zu geben,
legte ich eine heiße Platte auf, und das hätte ich
nicht tun sollen. Denn kaum hörte Minika die ersten
Töne, plumpste sie, besoffen wie sie war,
von ihrem Sessel und fing wie irrsing an zu tanzen.
Unfähig mich zu rühren, sah ich, wie sich der Balkon
langsam vornüber neigte und dann mit unbeschreiblichem
getöse in die Tiefe stürzte, während Monika, laut
gröhlend, mit dem Kopf nach unten, in der Astgabel einer
Platane schaukelte, die direkt am Hause stand.
Ein Jahr ist inzwischen vergangen, seit Monika wegen
Alkoholvergiftung notgeschlachtet werden musste.
Ich fühle mich schildig an ihrem Tode und habe mich
jetzt fast ganz zurückgezogen. Um alles wieder gutzumachen,
wollte ich mir schon ein neues Schwein anschaffen, aber
der Gedanke daran hat alles Vergangene wieder in mir aufgeführt.
Statt dessen habe ich mich für eine mittelschwere
Frau entschieden. Der Balkon ist bereits repariert, und
frisches Stroh habe ich uns auch schon besorgt.
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